Wettkampfbericht zur Erstaustragung des Zötler Gold-Race Sonthofen. +++

"Irgendwie unwirklich im Sommer auf schneebedeckte Bergpässe zu fahren. Selten habe ich schönere Rennen erlebt als im Allgäu."
"Irgendwie unwirklich im Sommer auf schneebedeckte Bergpässe zu fahren. Selten habe ich schönere Rennen erlebt als im Allgäu."

Der Name „Gold-Race“ in Verbindung mit einer Brauerei als Sponsor und Namensgeber – diese Kombination lässt Radsportler-Herzen seit Jahrzehnten höherschlagen. Mich machte sie während meiner Saisonplanung 2019 neugierig. Ein Zwei-Tages-Rennen mit Prolog und dem „großen Ritt“ versprach die Erstaustragung des Zötler-Gold-Race, einem von Hannes-Hawaii-Tours organisierten und durchgeführten Events im malerischen Allgäu.

Nicht nur die Landschaft und das bergige Terrain reizte mich, sondern vor allem die Aussicht darauf, meinen eigenen Leistungsstand im Vergleich mit einigen richtig starken Radsportlern zu bestimmen. Und genau diese Standortbestimmung sollte es nach den zwei Tagen geworden sein.

Am Freitag stand der Prolog an der „Rampe von Sonthofen“ an. Für mich ein völlig unbekanntes Format über 5 KM Zeitfahren mit einem Schlussanstieg von gut 100hm. Auf dem flachen Rundkurs durch die Innenstadt von Sonthofen lag mein Corratec CCT  Team super auf der Straße, ich konnte gut Druck auf die Pedale bringen und nahm mit ordentlich Schwung den Schlussanstieg in Angriff, an dem die sowieso schon angeschossenen Beine nochmal eine finale Laktaktdusche abbekommen sollten. 8:10 Minuten benötigte für die Strecke und konnte mich damit auf Platz 43 liegend für den ersten Startblock für den Folgetag qualifizieren.

Nach einem lockeren Ausfahren, der Pflege des Rades mit unseren Brunox-Produkten (mein Favorit ist das Turbo-Clean Spray) und einem Teller Pasta ging es früh ins Bett, denn schon um 6 Uhr erfolgte am Samstag der Start zum „großen Ritt“ – einer 135 KM Rundschleife über die bekannten Pässe des Riedberges und des Oberjochs, die richtig an die Substanz gehen sollten.

Nach dem neutralisierten Start durch das noch schlafende Sonthofen und über eine gesperrte Bundesstraße, auf der die blinkenden Lichter der Polizei- und Begleitfahrzeuge für eine ganz besondere Atmosphäre sorgten, ging es direkt richtig zur Sache. Nach einer schmalen Kurve baute sich vor uns der Riedbergpass auf. Mit einer 16%-Rampe empfing uns dieser und für mich bestand die erste Herausforderung des Tages darin, eine Ausgewogenheit aus Tempo und dem Blick für den gesamten Tag zu wahren – denn für viele Mitfahrer sollte sich das enorme Anfangstempo am ersten und steilsten Anstieg hinauf auf 1400m über Meereshöhe rächen. Ich schaffte es, meinen eigenen Rhythmus zu finden und gleichmäßig über den Berg zu kommen. Jetzt konnte das Rennen richtig beginnen und zu meinem Glück fand ich für die folgende Abfahrt eine Gruppe, die mich mitnahm und in der ich mich ein wenig für die kommenden Pässe schonen konnte.

Mit zwei großen Flaschen Kohlenhydrat- und Elektrolyt-Getränk unseres Partners Nutrixxion  gut bestückt, ließ ich die erste Versorgungsstation bei Kilometer 60 links liegen und versuchte so kräfteschonend wie möglich über die folgenden kleineren Wellen und das längere Flachstück zurück in Richtung Sonthofen zu kommen.

Dort angekommen bogen wir auf die zweite Schleife in Richtung Oberjoch ab. Ein Dank gebührt hier sicherlich den Jungs und dem Mädel des Teams Endless Local, das mich mit zum nächsten Anstieg mitnahm und mit es so ermöglichte, hier mit genügend Power und guten Beinen über den Pass zu fahren. Auch auf der folgenden Abfahrt wechselten wir uns in der Führung ab und spielten so die Stärken eines Verbundes voll aus. Hier hätte ich mich als einzelner Radroo-Fahrer an diesem Tag sicherlich besonders schwer getan. Die letzten 30 Kilometer des Rennens waren angebrochen und ich hatte nach wie vor Sprit im Tank. Dieser gab mir auf dem welligen Terrain in Richtung Ziel den nötigen Schub, nochmals einige Plätze nach vorne fahren zu können.

Nach 4:44 Stunden sah ich die Ziellinie und freute mich, dass ich in diesem starken Feld als Triathlet doch ordentlich mithalten und mit meiner Gesamtleistung aus Prolog und dem „großen Ritt“ den 32. Gesamtrang (7. AK) belegen konnte.

TIM RÜHLE:  "Weiter geht’s für mich mit viel Trainingsarbeit und der weiteren Steigerung von Umfängen – rasant in Richtung Ironman Zürich!"
TIM RÜHLE: "Weiter geht’s für mich mit viel Trainingsarbeit und der weiteren Steigerung von Umfängen – rasant in Richtung Ironman Zürich!"