„EIN TRAUM WIRD REALITÄT“ +++

Isabel Schaller startete beim Arctic Triple Triathlon in Norwegen und berichtet uns hier über ihren Wettkampftag (hier auf den Tjeldbergtinden) +++
Isabel Schaller startete beim Arctic Triple Triathlon in Norwegen und berichtet uns hier über ihren Wettkampftag (hier auf den Tjeldbergtinden) +++

Die Lofoten, eine Inselgruppe im nördlichen Norwegen, beeindrucken jeden Besucher mit ihrer atemberaubenden Landschaft. Schroffe Berge, türkisblaues Meer, karibische Strände und das Polarlicht – das alles gibt es auf den Lofoten zu entdecken.- traumhaft schön! Seit über 10 Jahren bereise ich jeden Sommer Norwegen, aber die atemberaubenden Lofoten im Nordland standen definitiv noch auf meiner Agenda.

"atemberaubend schön"
"atemberaubend schön"

Anfang Januar meldete ich mich zum Arctic Triple Triathlon an, der jährlich in der 33. Woche stattfindet. Mitte März kam „ Corona " und die vage Vermutung, dass das Rennen abgesagt würde, wie alle Großveranstaltungen in jener Zeit. Aber diese Ungewissheit ließ meinem Vorhaben keinen Raum für einen Abbruch. Physisch und psychisch war mein anvisierter Trainingsplan genau richtig, um mir in dieser unsicher scheinenden Zeit die nötige Struktur für den Alltag mit Familie, Beruf und Sport zu geben. Sehr bald war klar, dass das Rad zu meiner Hauptdisziplin wird, da Schwimmbäder geschlossen hatten. Mit dem Laufen pausierte ich sowieso seit Februar aufgrund einer Verletzung und fing damit erst wieder Anfang Juli an. Irgendwie würde es schon klappen, daran glaubte ich ganz fest!

 

Mitte Juli öffneten sich die norwegischen Grenzen wieder für uns Deutsche. Das Ziel rückte näher, und so rollte der „ Support- Bus" mit Rädern, Neos, Equipment und Verpflegung am 7. August gern Norden los. Ich flog 3 Tage später bei einem grandiosen Sonnenlichtspektakel in die Lofoten ein und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Mit der Crew folgten nun einige lockere Vorbereitungstage, um die Lauf,- und Radstrecke kennenzulernen; alles bei sonnigen 16-20° C. Die Vorfreude stieg mit jedem Tag und innerlich war ich unerwartet ruhig.

 

Am Starttag der Lang,- und Mitteldistanz wechselte jedoch der nordische Wetter-Gott sein Gesicht, bescherte den Läufern Wind und Regen fast durchgängig bei 12° C . Wettervorhersage für den Olympic+ war fast unverändert zum Vortag, als sich die Lang,- und Mitteldistanzler auf die windig nasskalte Strecke begaben.

 

ENDLICH: mein Samstag

Mit 1000m startete das Schwimmen im wellenreichen Hafenbecken von Svolvaer.
Mit 1000m startete das Schwimmen im wellenreichen Hafenbecken von Svolvaer.

Ein gutes Frühstück als Grundlage, Startunterlagen abholen, Rad vorbereiten, Startplatz zugewiesen bekommen, im Warmen Neo angezogen und aufm Weg zum Wasser noch einen Deutschen zum Start-Verbündeten auserkoren, das gab uns beiden mentale Kraft. Mit 1000m startete das Schwimmen im wellenreichen Hafenbecken von Svolvaer. Die im Dreieck verlaufenden Bojen umkraulte ich mühsam 2 Mal, schluckte dabei gefühlte 2 L Salzwasser, um dann als 8. der Frauen aus dem 14° C kühlen Wasser zu klettern.

"Am Pier entlang, vorbei an applaudierenden, gut gelaunten Zuschauern erreichte ich die T1, reibungslos wechselte ich aufs Rad."
"Am Pier entlang, vorbei an applaudierenden, gut gelaunten Zuschauern erreichte ich die T1, reibungslos wechselte ich aufs Rad."

Die 50 km Strecke mit über 600 HM führte aus der Stadt hinaus Richtung Henningsvaer. Auf der E10 peitschte mir der Gegenwind mit voller Wucht ins Gesicht. Ich kam aber in einen guten Rhythmus, konnte einige Fahrer überholen. Beim Abbiegen nach Henningsvaer nahm der Wind mit jeder neuen Kurve gefühlt nochmal an Intensität zu, 2 Brücken erarbeitete ich im Wiegetritt, um dann auf der Insel-Stadt zu wenden.

 

"Nun auf dem Rückweg gab ich Watt aufs Pedal, der Rückenwind war mir ein willkommener Freund, so dass ich erneut ein paar Plätze gut machte."
"Nun auf dem Rückweg gab ich Watt aufs Pedal, der Rückenwind war mir ein willkommener Freund, so dass ich erneut ein paar Plätze gut machte."

Ich kam als 4. Von 28. Frauen vom Rad. Trotzdem ließ ich es die ersten Lauf-km locker angehen, da mir der steile Anstieg zum Tjeldbergtindengipfel auf der insgesamt 12 km profilierten Strecke noch einiges abverlangen würde. Über Wurzeln, Felsen, Gestein, matschige Passagen führte der Trail von 0 auf 367 HM und erschloss sich in einer einzigartigen Panoramasicht aufs Umland von Svolvaer. Ab nun war höchste Konzentration geboten, da es nun ebenso bergab ging mit einem unwegsamen Kletterabschnitt, sandig nassen Boden vom regnerischen Vortag und schottrigem Trailabgang. Die letzten asphaltierten Kilometer führten wieder am Pier entlang zur Schlussrunde an den Wechselzonen. 

 

Ich schaute ein letztes Mal über meine linke Schulter und realisierte im Augenwinkel eine Mitstreiterin. So finishte ich auf den letzten 100 m im Endspurt und belegte den 8. Platz der Frauen , 56. Gesamt, 1. AK

„natur pur“ könnte der Slogan der Lofoten sein. Alle kommen hier auf ihre Kosten.
„natur pur“ könnte der Slogan der Lofoten sein. Alle kommen hier auf ihre Kosten.
Für Individualisten wie gemacht.
Für Individualisten wie gemacht.